Das GIB Crostonverfahren errechnet derzeit lediglich für ex ante Perioden eine echte Prognose. Für ex post Perioden werden - unabhängig vom Auftreten von Nullbedarfsperioden - die ex post Werte der exp. Glättung 1. Ord. übernommen. D.h. die Trackingssignale der Verfahren Croston und exp. Glättung 1. Ordnung stimmen immer überein. Lediglich über verfahrensspezifische Trackingsignale wie Anteil Nullperioden kann also im Fall von sporadischen Materialien eine Differenzierung der Eignung beider Verfahren erfolgen. Grundsätzlich basiert Croston auf der exponentiellen Glättung 1. Ordnung. Sofern eine Bedarfsreihe keine Nullbedarfsperioden besitzt, stimmen ex post und ex ante Werte von Croston und exp. Glättung 1. Ordnung überein. Das Croston Verfahren nutzt zur Prognose letztlich den Prognosewert der exp. Glättung 1. Ordnung und dividiert ihn durch die geglättet fortgeschriebene Periodenanzahl bis zum nächsten positiven Bedarf (d.h. es prognostiziert zusätzlich den voraussichtlichen Zeitpunkt des nächsten Bedarfs). Es liefert also grds. nur einen Prognosewert pro Verbrauchsreihe. Zur besseren Beurteilbarkeit der Prognosequalität des Croston Verfahrens könnte die ex post Berechnung auf das sog. roulierende Croston Verfahren umgestellt werden. Dabei werden Teile der Verbrauchsreihe mit Hilfe eines fixen Zeitfensters, das kleiner ist als die Verbrauchsreihe, genutzt um so mehrere Prognosewerte für Zeitpunkte in der Vergangenheit zu erhalten. Diese können für den Vergleich mit den realisierten Verbrauchswerten genutzt werden. Dies würde zu abweichenden Trackingsignalen zwischen den beiden Verfahren CR und S1 führen und ermöglichst eine bessere Einschätzung der Prognosefähigkeit des Verfahrens in der Vergangenheit. Die ex ante Prognosewerte blieben trotz dieser Anpassung unverändert. Zu überprüfen wäre allerdings zunächst die dann neue Aussage der Trackingsignale. Da das Verfahren letztlich den prognostizierten Bedarf auf mehrere Perioden verteilt ist fraglich, ob der Plan-Ist Vergleich pro Periode, der bei der Ermittlung der Trackingsignale erfolgt, einen realistischen Einblick in die Leitung des Prognoseverfahrens ergibt.
Rollierender Croston wurde nachgerechnet (mit unterschiedlichen Reihen, mit und ohne Verbrauch). Sieht gut aus. In den Release Notes wird auch erwähnt, dass dort eine Umstellung geschieht ("alter" Croston wird bei automatischer Auswahl nicht mehr genutzt). @DCF Beratung: bei Kunden, die die Verfahren parametrisiert haben, kommt der neue Croston dann selbstredend nicht automatisch.
Neues Verfahren rollierender Croston (RC). Realisiert auf E74 und FE0. Prognosedokumentation und Releasenotes erweitert.
Rollierendes Croston wird als neues Verfahren eingeführt und gilt als "Standard"-Verfahren. Das bisherige GIB Croston bleibt erhalten, kann aber nur noch über die parametrisierte Verfahrensauswahl ausgeführt werden. Relevant für E74 und FE0.
Steuerung über Customizing, ob DCF Croston (nicht rollierend, mit abweichenden Aktualisierungszeitpunkten) oder rollierendes Croston (im Sinne der Original Croston Formel) ausgeführt wird.